Ruhe-EKG
Bei jedem einzelnen Herzschlag entfaltet der Herzmuskel elektrische Aktivitäten. Die elektrischen Aktivitäten des Herzmuskels, die bei jedem Herz- schlag entstehen. Diese schwachen Stromimpulse kann man mit einem Elektrokardiogramm (EKG) erfühlen, indem man sie an der Körperoberfläche ableitet und graphisch darstellt. Um alle Bereiche des Herzens optimal abbilden zu können, werden Elektroden in verschiedenen Positionen an der Brustwand sowie an Armen und Beinen positioniert – man spricht daher auch vom Zwölf-Kanal-EKG.
Das grundlegende Ruhe-EKG wird im Liegen angefertigt und dauert nur wenige Minuten. Es hilft insbesondere beim Erkennen von Herzrhythmus- störungen, Durchblutungsstöruingen, Herzinfarkten und Entzündungen des Herzmuskels. Die bei der Untersuchung ermittelte EKG-Kurve lässt sich am Computer abbilden und in unserer Praxis an jedem Arbeitsplatz aufrufen. Sie kann so auch unmittelbar mit eventuell bereits früher durchgeführten EKG-Untersuchungen verglichen werden.
Belastungs-EKG (Ergometrie)
Das Verhalten des Herzens bei körperlicher Anstrengung wird mittels eines Belastungs-EKG, auch Ergometrie genannt, überprüft. Man erkennt dabei Veränderungen durch eine Mangeldurchblutung des Herzens, die bei einer Verengung (Arteriosklerose) der Herzkranzgefäße vorkommt.
Das Belastungs-EKG wird also insbesondere bei Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung (KHK) eingesetzt. Da während der gesamten Untersuchung aber auch Blutdruck und Pulsschlag durchgehend kontrolliert werden, nutzt man sie auch bei der Diagnostik von Bluthochdruck (Hypertonie) und Herzrhythmusstörungen.
Und so läuft ein Belastungs-EKG ab: Nach einem vorangegangenen Ruhe-EKG fährt der Patient auf einem speziellen Heimtrainer-Fahrrad und wird dabei computergesteuert steigend belastet. Abhängig von der persönlichen Leistungsfähigkeit dauert die Untersuchung etwa 20 bis 30 Minuten, die EKG-Kurve wird dabei kontinuierlich aufgezeichnet. Bei Erreichen einer für den Patienten speziell errechneten Ausbelastungs-Herzfrequenz, bei muskulärer Erschöpfung, bei EKG-Veränderungen oder bei Beschwerden des Patienten (beispielsweise Schmerzen im Brustkorb, Atemnot oder Schwindel) wird die Untersuchung abgebrochen.
Der Arzt wertet die Ergebnisse sofort aus und bespricht sie unmittelbar nach der Untersuchung mit dem Patienten.
Langzeit-EKG (24-Stunden-EKG)
Bei Verdacht auf Herzrhythmusstörungen, bei Beschwerden wie Herzstolpern, Herzrasen, Schwindel oder Schwarzwerden vor den Augen sowie zur Therapieüberwachung spezieller Herzmedikamente muss der Arzt den Herzrhythmus über einen Zeitraum von 24 Stunden verfolgen können. Zur Aufzeichnung werden dem Patienten Klebeelektroden am Brustkorb angelegt und über Kabel mit einem miniaturisierten Computer (nur etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel) verbunden.
Während des Untersuchungszeitraumes sollte der Patient seinem normalen Tagesablauf mit den üblichen Belastungen nachgehen, um eine Aufzeichung unter Alltagsbedingungen zu gewährleisten. Wichtig für die Beurteilung der Ergebnisse ist auch ein Begleitprotokoll, in dem der Patient Belastungen, Ruhephasen oder Beschwerden festhält. Am Folgetag wird das Langzeit-EKG in der Praxis abgenommen und durch die Ärzte ausgewertet.